Simone Brett-Murati, Gründerin und Geschäftsführerin der Kommunikationsberatung THINK.DREAM.LOVE.DO, beschäftigt sich in ihrem Berufsalltag mit der digitalen Transformation in deutschen Unternehmen. Dabei steht sie Firmen unterschiedlicher Branchen und Größe mit Rat und Tat zur Seite. In diesem Jahr ist sie außerdem eine der drei Juryvorsitzenden der 3. German Stevie Awards.
Frau Brett-Murati, die Juryphase der 3. German Stevie Awards ist in vollem Gange. Wie erleben Sie die Juryarbeit bei den Stevie Awards?
Simone Brett-Murati: Die Vielfalt der Bewerbungen ist großartig und inspirierend. Alle Projekte, die ich bisher gesehen habe, sind preisverdächtig. Besonders beeindruckend sind die Kampagnen, die neben reinen quantitativen Ergebnissen auch starke qualitative Ergebnisse zeigen, wie zum Beispiel Mitarbeiteridentifikation über einen Projektzeitraum hinaus.
Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Bewerbung aus?
Simone Brett-Murati: Die Jury-Arbeit zeigt, dass es nicht immer große Budgets sein müssen. Was den Erfolg ausmacht sind letzten Endes eine tragfähige, kreative Idee und ein authentischer, auf Wertschätzung basierender Dialog mit den Zielgruppen.
Ihre Agentur setzt stark auf die digitale Transformation. Warum sollten sich die Unternehmen in Deutschland stärker mit der digitalen Transformation auseinandersetzen? Worin besteht hier die Herausforderung für Ihre Agentur und worin für Ihre Kunden?
Simone Brett-Murati: Was die Digitalisierung der eigenen Geschäftsmodelle betrifft, ist die deutsche Unternehmenslandschaft noch heterogen. Unternehmen sollten sich damit auseinandersetzen, weil die Digitalisierung konkrete Probleme löst – eigene und die ihrer Kunden. Dazu gehören eine transparente Beschaffung über Plattformen oder immense Zeitersparnis, wenn Prozesse ohne Medienbrüche sicher in die Cloud verlagert werden können.
Mir ist aufgefallen, dass Unternehmen in Deutschland teilweise vorsichtig sind, was die Kommunikation über den eigenen digitalen Fortschritt betrifft. Dabei gibt es hierfür meist keinen Grund. Wer sich jahrzehntelang am Markt behauptet hat und neue Wege zum Kunden ausprobiert, kann nicht so viel falsch gemacht haben!
Die Herausforderung meiner Agentur besteht dann darin, diese Perlen der Unternehmenskommunikation zu finden, zu schleifen und sichtbar zu machen.
Wo sehen Sie die zukünftigen Trends für Unternehmenskommunikation?
Simone Brett-Murati: Corporate Communications und Online Marketing werden noch viel stärker zusammenwachsen. Content ist King, nicht nur in der PR sondern auch in absatzorientierten Vertriebskampagnen. Um das zu realisieren, muss die Unternehmenskommunikation mitreden können und Online Marketing Tools genauso selbstverständlich einsetzen wie den PR-Werkzeugkasten.